REPORT Themen & Gesellschaft

Freitod, so langsam wie möglich

– die besten Arten, sich das Leben zu nehmen

Viele Menschen sind ihres Lebens überdrüssig, sind mit dem Leben Anderer unzufrieden und sehen keinen Sinn in der Innen- und Außenpolitik des Landes. Die Finanzen stehen schlecht, um nicht zu sagen: miserabel, katastrophal, bestürzend. Die Familie hasst einen deswegen, der Arbeitgeber ist keiner mehr und der Rasen hätte sowieso längst gemäht werden sollen. Depression, Verdruss, Unglücklichkeit – die Überflüssigkeit des eigenen Lebens, Hilf- und Machtlosigkeit. Die einzige Lösung ist da der Selbstmord!

Stimmt.
Stimmt.

Die eigene Erlösung von den Qualen des Banalen soll – sinnvoller Weise – natürlich nicht ungemerkt und schnell geschehen. Man möchte sich spüren, die Qualen des schon viel zu langen Lebens rekapitulieren und sich zeigen, wie man der Menschheit zur Last gefallen ist. Der Freitod sollte langsam sein… sehr, sehr langsam.

Die MSS-Redaktion möchte Ihnen, niedergeschlagener Leser, ein paar Tipps an die Hand geben, wie Sie sich sühnen und Ihr Schuldbewusstsein intensiv erleben können. Der folgenden Auflistung entnehmen Sie die effektivsten und beliebtesten Arten, sich langsam und qualvoll das Leben zu nehmen:

Als Karotte verkleiden und vor einen Kaninchenbau legen
Nichtraucher werden
Giftige Farbe von der Wand lecken
Im Wattenmeer ertränken
Mit bloßen Händen selbst erwürgen
Mit Blitzableiter bei Sonnenschein auf einen Berg stellen
Mit einem Eierpiekser stechen und verbluten
Sich ohne fremde Hilfe mit einer Bazooka erschießen
Sich von einem Spielzeugauto überfahren lassen
Placebos starker Schmerzmittel einnehmen
Den Kopf in den Backofen eines Elektroherdes stecken
Tauchen und sich mit einem Streichholz anzünden
Mit Wollsocken die Pulsadern aufschneiden
Sich mit einer Pistole erschlagen
Nach Beiseförth ziehen
Mit Vitamintabletten vergiften
Einfach warten…

Dasselbe in laut

Wenn Sie Ihre Umgebung an Ihrem Sterben teilhaben lassen wollen, dann empfehlen wir selbiges. Zudem schreien Sie aber unentwegt nachdrücklich und inbrünstig dabei.

Dasselbe in leise

Siehe Tabelle. Dabei schlafen, flach atmen.