– warum Raucher besser sind
„Ich habe schon Leukämie, ich will nicht auch noch Lungenkrebs kriegen!“ keift der grantige, womöglich auch noch nordhessische Nichtraucher den Raucher an, vor Wut schaumige Sabber spuckend. Das ist mal wieder typisch, denken beide.
Überall in Deutschland spielt es sich so oder ähnlich ab. Raucher werden unfreundlich angegangen, niedergemacht, beschimpft. Dabei wird oft vergessen, dass der Raucher im Allgemeinen ein Opfer ist. Ein Opfer der Tabakindustrie, wenn nicht sogar der Natur, die in ihren harmlos scheinenden Tabakpflanzen süchtig machende Chemikalien synthetisiert.

Der Nichtraucher fühlt ich im Recht. Natürlich. Das Opfer ist schnell gefunden, und es wird immer einfacher. Die Zahl der Raucher steigt, immer mehr haben die schwere Last der Nikotinsucht zu tragen und erfahren immer weniger Unterstützung. Jetzt gehen sogar die Landesregierungen gegen Raucher vor – teils mehr, teils weniger – aber die Diskriminierung ist eindeutig. Rauchverbote in Gaststätten, Schulen und öffentlichen Gebäuden.
Das Ergebnis ist niederschmetternd: Wo der Raucher gerne sein Gemüt durch eine Zigarette beruhigen möchte, trifft er auf militante Nichtraucher, die um die beruhigende Wirkung des Tabaks gar nicht wissen. Stressbewältigung adé, der gemütliche Feierabend ist ruiniert, die Regeneration bleibt auf der Strecke, die Arbeitsmoral sinkt – und damit auch der wirtschaftliche Aufschwung im Land.
Doch wie gut wäre diese Welt, rauchte einjeder auf ihr? Freundliche Finanzbeamte, umgängliche Politessen – alles wäre so leicht zu haben, würde man das Rauchen zur Pflicht machen. Ein Glimmstengel am Tag für jeden, und die Welt wäre wieder in Ordnung.
Reine Problemverlagerung
Die Stigmatisierung des Rauchers führt zu massiven gesellschaftlichen Problemen. Raucher müssen sich verstecken. Der immer offener und hemmungsloser geführte Kampf gegen sie führt zur Verharmlosung von Gewalt gegen Mitmenschen, zwingt Raucher zu Lügen („Nein, das ist keine Zigarette. Es ist eine Kräutermischung gegen Asthma. Bitte schlagen Sie mich nicht!“).
Dabei beruhigt Rauchen nicht nur durch die Inhaltsstoffe im Tabak. Das genüssliche, teils sogar hingebungsvoll-sinnliche Ziehen an der Zigarette wirkt ausgleichend und festigt die Psyche. Dieses Bedürfnis der oralen Befriedigung hat jeder – auch Nichtraucher. Doch diese geben sich dem Alkohol hin, den sie gierig durch Strohhalme schlürfen, oder den niederen Gelüsten, indem sie an Geschlechtsteilen nuckeln.
Rauchverbote sind nicht nur Verbrechen am zwischenmenschlichen Umgang. Die Begründung, sie förderten die Gesundheit, ist Humbug. Ein Raucher ist nicht nur freundlicher und ausgeglichener als ein Nichtraucher, er hat auch wesentlich seltener Übergewicht. Denn wer kenn nicht das Jammern all derer, die das Rauchen aufgegeben haben, sie hätten seitdem erheblich zugenommen? Adipositas (Fettleibigkeit) ist ebenfalls im Vormarsch. Und ein Resultat bestehender Rauchverbote.

Nichtraucher sind Geselligkeitskiller
Und schließlich ist Rauchen der Inbegriff für Gemütlichkeit. Mit einem Rauchverbot wären gesellige Abende bei einer guten Zigarre passé. Verschwunden wäre das Sinnbild des lieben Großvaters, der gemütlich seine Pfeife pafft. „Großvater ist ein Luft verpestender Unmensch, weil er raucht!“ Bringen Sie das mal Ihren Kindern bei.

Schon heute sind Raucher in kleiner Gesellschaft sehr ungern gesehen. Hinter vorgehaltener Hand tuschelt man über den Idioten mit dem qualmenden Todesstengel, den Luftverpester, den rücksichtslosen Wichser. Es wird mehr als eindeutig mit der Hand durch den Tabakrauch gewedelt oder überlaut in die Luft gepustet, um dem Raucher verständlich zu machen, dass er – so gut er in seiner tiefsten Seele auch sein mag – nicht erwünscht ist.
Sind das Zustände, die wir fördern möchten? Nicht umsonst hat sich der Mensch zur führenden Lebensform entwickelt, weil er lernte, das Feuer zu beherrschen. Wir sollten uns das nicht nehmen lassen.